22.07.2022 - Ganna Gryniva Band
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22.07.2022 - Gerald Clayton Trio
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23.07.2022 - Leléka
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23.07.2022 - DePhazz / 25. Jubiläum
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29.07.2022 - Maciej Obara Quartet
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29.07.2022 - Pawel Kaczmarczyk Trio
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30.07.2022 - Triosence
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30.07.2022 - Adam Baldych Quartet
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Mit Brachialgewalt und viel Gefühl

06.08.2019

Doppelkonzert in Herxheim bei Landau schließt Festival-Saison ab / Phronesis überzeugen durch gutes Zusammenspiel wie auch das Adam Baldych Trio

Phronesis (v. l.): Jasper Höiby, Ivo Neame und Anton Eger.zoom
Phronesis (v. l.): Jasper Höiby, Ivo Neame und Anton Eger.

Reichlich zugeknöpft für einen Freiluftauftritt an einem lauen Sommerabend erscheint der Schwede Anton Eger auf der Bühne. Während der baumlange Däne Jasper Höiby, Bandleader des Trios Phronesis, klimagerecht im Unterhemd den Kontrabass bearbeitet, sitzt Eger angetan mit hochgeschlossener Jacke hinter dem Schlagzeug. Und ackert auf Trommeln und Becken intensiv genug, dass er bald ins Schwitzen gerät.
Manche mögen’s heiß …

Die Drei von Phronesis ohnehin - im übertragenen Sinne. Entspanntheit gewährt ihre Musik zu keiner Sekunde, nicht mal bei Stücken in langsamerem Tempo. Auch da scheint alles angelegt auf rhythmische Verdichtung, in kantig komplexer kollektiver Improvisation. Von swingender Gelöstheit keine Spur, aber selbst von Grooves, die etwas Tänzerisches an sich haben, kann eigentlich nicht die Rede sein. Eher schon von knallharten maschinell anmutenden Rhythmen, deren gegenseitige Reibung siedende Hitze hervorruft.

Ein ruhender Pol am Klavier

Immerhin: Die wird immer noch von Menschen produziert, ohne Electronik oder vorproduzierte Zuspielungen allein aus ihrer improvisatorischen Fantasie resultierend. Am wenigsten brachial bei Ivo Neame, dem kühlen Briten am Flügel; über weite Strecken füttert er seine beiden Kollegen mit pianistischen Nettigkeiten, nur einmal hebt ihn die Gewalt eigener Ideen vom Klavierhocker.

Vielleicht brauchen Phronesis so einen – vergleichsweise – ruhenden Pol, um das in fünfzehn Jahren Band-Bestand erprobte hochenergetische Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug umso wirkungsmächtiger herauszustellen. Und auch hier setzt Trommler Eger am Ende, nachdem er sich seiner Zwangsjacke entledigt hat, noch einen drauf, sein Spiel explodiert regelrecht zu einem perkussiven Vulkanausbruch in Irrsinnsgeschwindigkeit am Rande des Menschenmöglichen.

Die nötige Entspannung bringt dann die zweite Gruppe des Abends im Herxheimer Park der Villa Wieser. Adam Baldych, virtuoser Geiger aus Polen, versteht sich zwar auch auf furiose Steigerungstechniken bis hinein in die obersten Regionen seines Instrumentes, unterstützt dabei von drei Landsleuten in seiner Begleitung, deren Intensitätsniveau das von Phronesis allerdings nicht annähernd erreicht.

Rückgriff auf Europas Tradition

Darüber hinaus aber verfügt Baldychs Musik über zwei Qualitäten, die dem Trio zuvor völlig fremd gewesen sind: viel Gefühl und attraktive Melodien.

Zu einem Teil hat er sie selbst komponiert, zum anderen Teile der europäischen Tradition bis zurück zu Hildegard von Bingen entlehnt. Das sorgt dann doch für einen recht stimmungsvollen Abschluss des diesjährigen Palatia-Jazz-Festivalprogramms.

© Mannheimer Morgen, Dienstag, 06.08.2019