Der junge deutsche Jazzpianist Franz von Chossy ist wegen
seines hervorragenden und mühelos zwischen den Genres wandelnden
Improvisationsgeschicks ein geschätztes Mitglied in verschiedensten
Jazzformationen mit denen er um die Welt reist. Sein aktuelles Projekt „When
the world comes home“ war eine Auftragsproduktion von der Muziek Biennale
Niederrhein und befasste sich mit der Frage „Wie klingt die Vertreibung von
Adam und Eva aus dem Paradies?“. Hier konnte er sein preisgekröntes Trio auf
eine spannende Quintett-Besetzung erweitern und entwickelte eine Musik „…die
sich herrlich zwischen den Genres bewegt. Zwischen moderner Klassik und Jazz,
der auch mal mit einem Ausflug hin zu osteuropäischer Folklore zu überraschen
weiß.“ (Zitat: Christoph Giese, Der Westen).
"When the world comes home" ist eine Suite in neun
Teilen (und gleichzeitig der Titel der ersten CD des Quintetts), deren
Komplexität einem erst nach und nach richtig bewusst wird. Melodielinien,
vogelleicht hingehaucht, und die warme, dichte Klangmalerei aller Instrumente
lassen die Bilder im Kopf nur so sprudeln. Lyrisch, intensiv und assoziativ
klingt diese Musik: es ist nicht zu überhören, dass Franz von Chossy an der New
Yorker Manhattan School of Music neben Klavier auch Filmmusik-Komposition
studiert hat. Entstanden ist dieses Konzeptalbum in enger Zusammenarbeit mit
der niederländischen Lyrikerin Abra Bertman. Sie verfasste zum Titelstück ein
Gedicht und ist auch Namensgeberin der meisten Stücke.
Wie klingt sie also, die Vertreibung aus dem Paradies? Getragen
von der absoluten Einheit von Harmonie, Einfachheit und Gleichgewicht wird der
Hörer auch mit der dunklen Seite der Musik konfrontiert, die voller
Dissonanzen, ungestümer Wildheit und Ungleichheit steckt. Die Suite legt die
komplexe Bandbreite menschlicher Gemütszustände offen, die in Form von
klassischen, aber auch höchst modernen Soundelementen dargestellt werden. Mit Klarinettist Alex Simu, Violinist Jeffrey Bruinsma, Cellist
Jörg Brinkmann und Schlagzeuger Yonga Sun hat er sich Musiker ausgesucht, die
sich gern zwischen den Stilrichtungen bewegen. Mit ihren Instrumenten erzeugen
erstere "ein fast kammermusikalisches Klanggefüge", das von Franz von
Chossys Klavierspiel und Yonga Suns Drumming "in andere Sphären
katapultiert wird" (Concerto 06/2012). Yonga Sun, präzise wie ein Uhrwerk,
fügt sich einerseits geschmeidig begleitend hinein, andererseits durchbricht er
selbstbewusst diese melodische Zartheit von außen und gibt den Stücken etwas
Erdiges und sogar zum Teil auch eine überraschende Wende. Denn bei allem
auskomponierten Charakter gibt die Musik noch genügend Freiraum für die
exzellenten Musiker, ihrer eigenen Kreativität zu folgen.
Villa Ludwigshöhe | OpenAir | Villastraße 64 | 67480 Edenkobe
MehrVilla Ludwigshöhe | OpenAir | Villastraße 64 | 67480 Edenkobe
MehrVilla Ludwigshöhe | OpenAir | Villastraße 64 | 67480 Edenkoben
Mehr Germany | Netherlands | Romania | Corea
Line Up:
Franz von Chossy
\\ piano, composition
Jeffrey Bruinsma
\\ violin
Alex Simu
\\ clarinet
Jörg Brinkmann
\\ cello
Yonga Sun
\\ drums
Keine Einträge vorhanden
Keine Einträge vorhanden
Villa Ludwigshöhe | OpenAir
Ort
Villastraße 64, 67480 Edenkoben
Termin
09.07.2016 18:00 Uhr - 23:30 Uhr